Ich habe versucht, die Dichtigkeit des Dampfs der Pyroguajacsäure zu bestimmen. Die Leichtigkeit, mit welcher sie sich an der Luft, besonders bei höherer Temperatur, oxydirt, hat mich genöthigt, den Ballon vor dem Eintritt der Flüssigkeit mit Kohlensäure zu füllen. Bei dem Versuche wurden folgende Zahlen erhalten:
     
      Gewicht des mit Kohlensäure gefüllten Ballons
      27,771 Gr.
      Temperatur der Wage
      + 25°
      Barometerstand während der Operation
      751m. m.
      Temperatur des Oelbades
      + 263°
      Gewicht des mit Dampf erfüllten Ballons
      28,157 Gr.
      Capacität des Ballons
      273 C. C.
      Zurückgebliebene Kohlensäure
      0.
      Gewicht eines Liters Dampf
      6,366 Gr.
      Dichtigkeit des Dampfes
      4,900.
     
      Indem man die Dichtigkeit des Dampfes nach der Formel C15H9O4 berechnet, ergeben sich folgende Zahlen:
     
      Kohle
      15 . 0,84279 = 12.64185
      Wasserstoff
      9 . 0,13760 = 11,23840
      Sauerstoff
      4 . 1,10260 = 14,41040
      Berechnete Dichtigkeit
      18,29065
     
      Die gefundene Dichtigkeit beträgt ungefähr ein Viertheil der berechneten:
      18,29065
     
     
      = 4.57266.
      4
     
     
      Ein Aequivalent Pyroguajacsäure enthält mithin 4 Dampfvolumina.
      Die im Vorhergehenden enthaltenen Resultate fanden eine Bestätigung in der Analyse des pyroguajacsauren Bleioxyds.
      Ich schlug eine mit wenig Weingeist versetzte Auflösung von basisch essigsaurem Bleioxyd mit einer alkoholischen Lösung reiner Pyroguajacsäure nieder, wodurch ein vollkommen weisser, flockiger Niederschlag entstand, welcher allmählig die käseartige Beschaffenheit des Chlorsilbers annahm. Ich gofs die weingeistige Flüssigkeit, welche eine grosse Menge Bleisalz aufgelöst enthielt, von dem Niederschlag ab, und wusch ihn mit einem Gemenge gleicher Volumina Alkohol und Wasser.